Verantwortungseigentum

Verantwortungseigentum

28 Januar 2020 Sebastian Jüngel 777 mal gesehen

Gerald Häfner, Leiter der Sektion für Sozialwissenschaften, hat mit anderen einen Gesetzentwurf Verantwortungs­eigentum für Unternehmen entwickelt.


Oft kaufen Investoren, die mit Mitarbeitenden und Tätigkeitsfeld nichts zu tun haben, Firmen, Krankenhäuser, Schulen und pressen sie aus – zur eigenen Reichtumsmehrung», so Gerald Häfner. Deshalb will eine wachsende Anzahl an Unternehmerinnen und Unternehmern ihre Firma so aufstellen, dass sie unabhängig bleibt und nicht wie eine Ware gehandelt werden kann. «Doch solche Rechtsformen stehen bislang nicht zur Verfügung.»

Unternehmen sind heute per Rechtsform eine Sache. «Ein Unternehmen ist aber ein soziales Gebilde aus Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden und nicht ein beliebiges Handelsgut», so Gerald Häfner weiter. Der Vorschlag für eine neue Rechtsform ‹Verantwortungseigentum› sieht vor, Eigentumsrechte so zu fassen, dass das Kapital langfristig dem Unternehmen als sozialem Zusammenhang und zur Erfüllung seines Zweckes dient. Mitinhaber wie Aktionäre können Kapital einbringen und wieder herausziehen – Stimmrechte und Gewinn verbleiben aber im Unternehmen. Pioniere in diesem Bereich sind Firmen wie Zeiss und Bosch. Auch Unternehmen wie Alnatura, Ecosia, Sonett, Wala und Weleda gehen in diese Richtung, müssen aber mangels geeigneter Rechtsform oft Hilfskonstruktionen anwenden.

Seit 2016 wurde unter Mitwirkung von Gerald Häfner ein Vorschlag für eine Rechtsform für ‹Verantwortungseigentum› entwickelt. Nach der Eigentumskonferenz 2018 gründeten Ende 2019 über 30 Unter-nehmen die Stiftung Verantwortungs­eigentum in eigener Verantwortung in Berlin.


Web sozial.goetheanum.org

Web
www.stiftung-verantwortungseigentum.de